Aquaristik ein Stück Natur für Jedermann

Bereits vor mehr als 3000 Jahren wurden im alten Ägypten in der 18. Dynastie zu Zeiten des Pharaos Echnaton Fische zur Freude und Zierde gehalten. Im breiten Publikum hat sich die Fischhaltung in unseren Breitengraden jedoch erst vor etwa 100 Jahren richtig etabliert. Damals waren es ausschließlich heimische Fische, die im Glas gehalten wurden. Durch die fortgeschrittene Entwicklung in der Aquarientechnik, der Fischhaltung und im Transportwesen ist es heutzutage selbstverständlich geworden, farbenprächtige tropische Zierfische aus allen Teilen der Welt zu halten.

Aquaristik kann aber auch mehr sein als nur ein schönes Hobby, ein Aquarium mehr als nur attraktive Dekoration für die eigenen vier Wände!

Bei der Beschäftigung mit diesen kleinen Lebensräumen und Biotopen wird ein Stück komplexer Natur nahe gebracht und man erhält damit Gelegenheit, die Wechselbeziehungen und Zusammenhänge in überschaubaren Naturausschnitten zu erfahren und zu verstehen. Dies gilt für Erwachsenen, die sich allein oder organisiert in Aquarienvereinen damit befassen, aber auch für junge Menschen, die immer weniger mit der Natur in Kontakt kommen und hier erste Erfahrungen sammeln können. Von Erwachsenen angeleitet und gelenkt, kann der kindliche Drang von Spaß, Spiel und Kreativität mit Lernen und Verantwortung in Verbindung gebracht werden. Die Aquaristik ist für den Heranwachsenden dann die Chance, erste tiefe Einblicke in Naturzusammenhänge zu erfahren und den verantwortungsbewussten Umgang mit dem knapp gewordenen Gut Natur für seinen weiteren Werdegang zu respektieren.

Ich selber bin zur Aquaristik durch einen Artikel über den Verhaltensforscher Konrad Lorenz gekommen. Dieser hatte sich mit dem erhaltenen Geldbetrag, der mit der Verleihung des Nobelpreises 1973 verbunden war, in seinem Haus ein Aquarium einbauen lassen. Seine Begründung dafür war die für ihn einmalige Möglichkeit Lebewesen und deren Verhalten in einem geschlossenen System (Biotop) beobachten zu können.